Hier findet man in der Fastenzeit an jedem Tag neu einen Ausschnitt aus den Lesungen der Tagesliturgie, ein passendes Gedicht und ein paar Anregungen zum Nachdenken. Also: Herzliche Einladung zum täglichen Nachschauen!
Montag der vierten Fastenwoche
In Kafarnaum lebte ein königlicher Beamter; dessen Sohn war krank. Als er hörte, dass Jesus von Judäa nach Galiläa gekommen war, suchte er ihn auf und bat ihn, herabzukommen und seinen Sohn zu heilen; denn er lag im Sterben. Da sagte Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht. Der Beamte bat ihn: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt. Jesus erwiderte: Geh, dein Sohn lebt! Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus gesagt hatte und machte sich auf den Weg. ... Da fragte er sie (seine Diener, die ihm von der Heilig berichtet hatten) genau nach der Stunde, in der die Besserung eingetreten war. ... Da erkannte der Vater, dass es genau zu der Stunde war, als Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er wurde gläubig mit seinem ganzen Haus. (Joh 4,43-54 in Auszügen)
Den Glauben gibt’s, man ahnt‘s wohl schon,
in so mancher Dimension.
Und er muss gewiss in Sachsen
und nicht dort nur, endlich wachsen.
Schauen wir auf das Geschehn,
dann ist folgendes zu sehn:
Manchmal aus der Not geboren,
kann er, Leute, spitzt die Ohren,
größer werden, und wie fein,
in der Not so prägend sein,
dass man es beim Namen nennt
und auch später noch bekennt:
Durch den Glauben wächst Vertrauen
und auf dieses kann man bauen,
und dort, wo das spürbar ist,
sagt man sich: Fürwahr ein Christ
hier auf dieser Welt zu sein,
darauf lass ich mich gern ein.
In einem Sprichwort heißt es: „Not lehrt beten.“ In diesem Sinne mag schon so manches Stoßgebet über die Lippen gekommen sein, selbst dann, wenn das eventuell „fragmentarisch“ in einem „O Gott!“ oder „Jesses Maria!“ geschehen ist. Wer an dieser Stelle nicht hängen bleibt, sondern weiterdenkt und entsprechend handelt, der kommt eventuell von einem verzweifelten Ausruf zum Gebet. Und er kommt vielleicht über im Moment gebotenes Vertrauen zum Glauben.
Man kann aber natürlich auch ohne, dass man in höchste Not und Verzweiflung geraten ist, an Jesus herantreten und mit ihm „über die Situation sprechen“, also beten. Da gibt es ganz verschiedene Gebetsformen, und gerade in der Fastenzeit ist Gelegenheit, sich darin einzuüben, vom Stoßgebet (s.o.) über Kreuzweg- und Passionsandachten bis hin zur Eucharistiefeier. Im „Gotteslob“ ist da auch manche Anregung zu finden.